Was ist die Chinese Wall?

6. Juli 2024, Joel Burghardt & Marcel Schorr

Wenn wir bei Startup-Investments von einer „Chinese Wall“ sprechen, geht es um eine metaphorische Trennlinie. Diese dient dazu, sensible Informationen innerhalb eines Unternehmens abzuschirmen. Aber warum brauchen wir das eigentlich? Und was bedeutet das für Investoren und Startups?

Was bedeutet die „Chinese Wall“ im Finanzsektor?

Im Finanzsektor ist die „Chinese Wall“ eine interne Barriere, die sicherstellen soll, dass vertrauliche Informationen nicht unkontrolliert innerhalb des Unternehmens oder zwischen verschiedenen Abteilungen weitergegeben werden. Diese Regelung dient dazu, zu verhindern, dass Insiderinformationen missbraucht werden. Das ist besonders wichtig, wenn gewisse Abteilungen, wie zum Beispiel die M&A-Beratung und der Handel mit Wertpapieren, potenziellen Interessenkonflikten ausgesetzt sind.

Warum ist die „Chinese Wall“ wichtig für Startup-Investitionen?

Bei Startup-Investitionen geht es oft hoch her. Investoren bekommen tiefen Einblick in Geschäftspläne, Marktstrategien und innovative Technologien. Hier kommt die „Chinese Wall“ ins Spiel. Sie verhindert, dass bankinterne Informationen über finanzielle Manöver an Dritte oder andere Abteilungen gelangen, die diese Informationen für unfaire Vorteile nutzen könnten. Diese interne Abschottung ist nicht nur eine Vorsichtsmaßnahme, sondern baut auch Vertrauen zwischen den Beteiligten auf. In einem Umfeld, wo Ideen und Konzepte oft der Schlüssel zum Erfolg sind, ist es unerlässlich, solche Maßnahmen zu haben.

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Wie funktioniert eine „Chinese Wall“ praktisch?

Das Konzept mag abstrakt klingen, aber praktisch gesehen beinhaltet es klare Regelungen und Protokolle. Mitarbeiter dürfen in solchen Fällen keine vertraulichen Informationen teilen, es sei denn, sie gehören derselben Abteilung an und verfügen über die notwendigen Berechtigungen. Oftmals werden E-Mails und digitale Kommunikation stark überwacht, und physische Zugangsbarrieren können ebenfalls implementiert werden. Unternehmen setzen darüber hinaus Schulungsprogramme auf, um ihre Mitarbeiter zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass alle Vorgaben eingehalten werden.

Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen für eine „Chinese Wall“?

Ja, ganz klar. Unternehmen im Finanzsektor sind gesetzlich dazu verpflichtet, Mechanismen wie die „Chinese Wall“ zu implementieren. Die Regulierungsbehörden haben strikte Vorgaben, die die Art und Weise, wie sensible Informationen gehandhabt werden, genau vorschreiben. Verstöße gegen diese Vorschriften können empfindliche Strafen nach sich ziehen. Das sorgt dafür, dass alle Beteiligten extrem vorsichtig und verantwortungsbewusst mit den Informationen umgehen.

Wo liegen die Herausforderungen und Grenzen der „Chinese Wall“?

So genial das Konzept der „Chinese Wall“ auch ist, es hat durchaus seine Tücken. In der Praxis ist es nicht immer einfach, eine komplette Trennung durchzuführen. Besonders, wenn Unternehmen wachsen oder sich neu strukturieren, können die Grenzen verschwimmen. Des Weiteren erfordert die Einhaltung der Maßnahmen einen enormen administrativen Aufwand und kontinuierliche Überwachung. Und mal ehrlich, wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Daher kann eine 100-prozentige Abschottung nie garantiert werden.

Kann eine „Chinese Wall“ auch Nachteile haben?

Kein System ist perfekt, und auch die „Chinese Wall“ hat ihre Schwächen. Es kann passieren, dass die Kommunikation innerhalb des Unternehmens leiden könnte, weil Informationen nicht frei fließen dürfen. Das kann besonders krass werden, wenn verschiedene Teams zusammenarbeiten müssen. In solchen Fällen ist es immer ein Spagat zwischen Schutz und Effizienz. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, die Balance zu finden, ohne die Grundidee der Informationsabschottung zu gefährden.

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Joel Burghardt & Marcel Schorr

Joel Burghardt ist SEO-Experte mit Fokus auf schnelle Umsetzung und skalierbare Wachstumsstrategien. Marcel Schorr bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensentwicklung, im (IT-) Projektmanagement und in der Führung interdisziplinärer Teams mit.

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Founder der
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