Ein Direct Public Offering (DPO), auch bekannt als Direktplatzierung oder Direktes öffentliches Angebot, ist eine Methode der Kapitalbeschaffung, bei der Startups ihre Aktien direkt an die Öffentlichkeit verkaufen, ohne die Dienste eines Underwriters oder Investmentbankers in Anspruch zu nehmen. Dies ermöglicht Unternehmen, kostspielige Gebühren zu vermeiden und eine transparentere Beziehung zu ihren Investoren aufzubauen.
Wie funktioniert ein Direct Public Offering?
Bei einem DPO erfolgt der Aktienverkauf direkt vom Unternehmen an die Investoren. Das bedeutet, dass keine Zwischenhändler wie Broker oder Investmentbanken involviert sind. Startups nutzen in der Regel ihre eigenen Marketingkanäle, um potenzielle Aktionäre zu erreichen. Hierbei kommen oft Online-Plattformen oder Social Media zum Einsatz, um ein breites Publikum anzusprechen. Um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen, ist es wichtig, umfassende und transparente Informationen bereit zu stellen. Sobald die Aktien bereitstehen, können Investoren diese direkt vom Unternehmen erwerben.
Warum entscheiden sich Unternehmen für ein Direct Public Offering?
Es gibt mehrere Gründe, weshalb sich Startups für ein DPO entscheiden könnten. Eine der Hauptmotivationen ist die Kostenersparnis. Ohne die Einbindung von Underwritern und Investmentbanken fallen viele Gebühren weg, die bei einem traditionellen Börsengang anfallen würden. Ein weiterer Vorteil ist die direkte Kontrolle über die Ausgabe der Aktien. Das bedeutet, dass das Unternehmen seine eigene Vermarktungsstrategie steuern und den direkten Kontakt mit Investoren pflegen kann. Zudem bietet ein DPO eine minimale Verwässerung der Aktienanteile, da keine großen Anteile zum reduzierten Preis an Underwriter abgegeben werden müssen.

Was sind die Risiken eines Direct Public Offering?
Wie bei jedem Investment gibt es auch bei einem DPO Risiken. Das größte Risiko besteht darin, dass die Investorenbasis möglicherweise nicht groß genug ist, um die gewünschten Kapitaleinnahmen zu erzielen. Da kein Underwriter eingeschaltet ist, übernimmt das Unternehmen die volle Verantwortung für die Vermarktung und den Verkauf der Aktien. Misslingt die Vermarktung, könnte das Unternehmen nicht genügend Kapital aufbringen. Außerdem fehlt die Stabilisierung durch einen Underwriter, der normalerweise Aktien aufkaufen würde, um Preisschwankungen zu minimieren. Entsprechend können die Aktienkurse bei einem DPO volatiler sein.
Wie unterscheidet sich ein Direct Public Offering von einem Initial Public Offering (IPO)?
Der größte Unterschied zwischen einem DPO und einem IPO liegt in der Rolle der Underwriter. Bei einem IPO engagiert das Unternehmen eine Investmentbank, die den Börsengang managed und die Aktien an Investoren verkauft. Dieser Prozess ist in der Regel teurer und komplexer. Ein DPO umgeht diese mittelmännische Instanz und die damit verbundenen Gebühren. Ein weiterer Unterschied ist die Flexibilität: Bei einem IPO erfolgt eine umfangreiche regulatorische Überprüfung und Offenlegungspflicht, die oft langwierig ist. Ein DPO hingegen bietet freiere Handhabung und kann schneller durchgeführt werden.
Ist ein Direct Public Offering für Startups geeignet?
Ein DPO kann attraktiv sein, insbesondere für Startups, die sich Kapital beschaffen möchten, ohne sich den hohen Gebühren und Kontrolleingriffen der Investmentbanken zu stellen. Allerdings muss das Unternehmen bereits über eine starke Markenpräsenz und eine solide Investorenbeziehung verfügen. Es erfordert beträchtliches Marketing und Kommunikationsfähigkeiten, um potenzielle Investoren zu erreichen und zu überzeugen. Das ist nicht für jedes Unternehmen geeignet.
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